Food-Magazin

Hering, Bratkartoffeln und Misosuppe - So frühstückt die Welt

Frühstück
Frühstücke wie ein König rät uns ein bekanntes deutsches Sprichwort. Sofort erscheinen Bilder von reich gedeckten Frühstückstischen oder umfangreichen Buffets vor unserem geistigen Auge. Die Familie sitzt gemütlich beisammen und genießt Croissants und Brötchen mit Marmelade, Käse oder Wurst, frisches Obst oder Rührei.

Unwillkürlich stellen wir uns dabei die Frage: Was kommt eigentlich in anderen Teilen der Welt auf den Tisch? Entspricht ein "Italienisches Frühstück" wie es hierzulande serviert wird auch dem, was die Italiener morgens auf den Tisch stellen? Und ist ein "continental breakfast" eine Mischung aus verschiedenen landestypischen Frühstückszutaten?

Begeben wir uns doch also auf eine Reise rund um den Globus und nehmen verschiedene Frühstücksmenüs genauer unter die Lupe. Unser erstes Reiseziel liegt im Norden Europas: Schweden!

Nicht ohne mein Knäckebrot!


Es kracht, zerfällt beim Reinbeißen in Stücke und staubt, wenn man es ohne Belag essen möchte: das Knäckebrot. Trotzdem lieben die Schweden es, hat Knäckebrot doch eine jahrhundertelange Tradition. Als Vorrat half das schier unverwüstliche Trockenbrot den Schweden über den langen Winter hinweg und bewahrte sie so vor dem Verhungern. Deswegen ist es auch heute nicht von den schwedischen Frühstückstischen wegzudenken. Aber es ist nur ein Bestandteil des schwedischen Frühstücks. Die Nordlichter beginnen ihren Tag nämlich schlemmend, mit den reich belegten Broten, den "smörgåsar". Als Belag lieben die Schweden Wurst und Käse. Gesüßtes Brot wird mit gesalzener Butter oder Kaviar verfeinert. Dazu gibt es hartgekochte Eier mit Kavier- oder Lachscreme.

Schon morgens mag es der Schwede deftig und genießt seinen "sill" - eingelegter Hering in zahlreichen Varianten, wie mit Senf-, Tomaten- oder Dillsauce.

Die "süßen" Genießer bevorzugen die "havregrynsgröt", eine Art Haferflockenbrei, der mit Milch, Apfelbrei oder frischen Früchten verzehrt wird. Der süße Brei ist außerdem ein echter Energiespender durch seine Getreidezutaten. Die Schweden mögen aber auch herkömmliches Müsli, allerdings fügen sie ihm eine schwedische Komponente hinzu, die "Filmjölk". Sie erinnert an eine Mischung aus Dickmilch und Buttermilch und wird entweder über das Müsli gegeben oder als Frühstücksgetränk getrunken. Tee und Kaffee dürfen selbstverständlich nicht fehlen.

Deftig mit Tradition


Unsere nächsten Stationen auf unserer Frühstücksreise sind Russland und Japan. So verschieden in ihren Gerichten, haben sie doch eins gemeinsam: Deftig muss es sein! Zwar ist das traditionelle russische Frühstücksgericht - Gretschnewaja Kascha, die Buchweizengrütze – eher eine Süßspeise, die mit Butter, Zucker und Milch verfeinert wird, doch Mütterchen Russland bringt auch Omelettes, Bratkartoffeln und Würstchen auf den Tisch. Getrunken wird meist heißer indischer Tee oder Kaffee.

In Japan hingegen ist Grüner Tee das typische Frühstücksgetränk, dazu gibt es "umeboshi", eine salzig-sauer eingelegte Ume-Frucht.

Reis gehört für die Japaner auch zum traditionellen Frühstück dazu. Dazu servieren sie Natt (vergorene Sojabohnen), gebratenen Fisch, Nori-Algenblätter und Misosuppe. Auch lieben die Japaner Eierspeisen, gerne auch roh oder gestockt. Besonders haben es ihnen aber kleine kunstvoll zusammengesteckte Omelettes angetan. Gefüllt werden sie mit eingelegtem Gemüse. Mit so einer Delikatesse im Bauch, kann der Tag in Japan mit all seinen Herausforderungen beginnen.

Das kleine Frühstück in Spanien und Frankreich


In Frankreich heißt das Frühstück "petit déjeuner" - daran hält sich der Franzose auch. Wird sonst ausgiebig geschlemmt, reicht ihm zum Frühstück ein Croissant, das er in seinen Café au Lait oder eine Bole de Chocolat tauchen kann. Auch ein mit Marmelade oder Butter bestrichenes Baguette sind typisch für das Frühstückchen.

Sparsam beginnt auch der Spanier seinen Tag. Heißer Milchkaffee und Magdalenas reichen ihm, dazu ein Glas Orangensaft, aber frisch gepresst! Eine Frühstückstradition in Spanien sind die Churros. Sie ähneln Donuts oder Fettgebackenem und werden mit dickflüssiger heißer Schokolade serviert. Diese Leckerei lässt aber auch wenig Platz für etwas anderes.

Ganz anders ein Frühstück in Italien. Sie frühstücken gleich zweimal, zuerst gibt es einen Espresso und Keksen. Beim zweiten Frühstück des Tages mögen sie Tramezzinos – mit Mortadella oder Salami belegte Weißbrotscheiben. Ciabatta, Croissants und Cappuccino oder Milchkaffee ergänzen das Angebot. Am Wochenende wird dann in großer familiärer Runde geschlemmt mit frischem Brot, Obst, Marmelade, gegrillten Auberginen und Tomaten, Schinken, Wurst und Oliven. Dazu gibt es einen guten Wein und Grappa.

British and continental breakfast


Fehlt noch ein Frühstücksklassiker – England. Baked beans, Würstchen, Eier und Bacon gehören auf der Insel einfach dazu. Der Brite liebt es deftig, warm und ungewöhnlich: gegrillte Tomaten, Champignons sowie gebratene Blutwurst und Räucherfisch machen das englische Frühstück aus. Nicht fehlen darf die "brown sauce", die dem Frühstück die besondere Note gibt. Dazu trinken die Briten schwarzen Tee mit Milch.

Und schließlich kommen wir wieder an der heimischen Frühstückstafel an und genießen ein "continental breakfast": Brot, Gebäck, gekochte Eier, Müsli, frisches Obst und dazu verschiedene deftige oder süße Brotaufstriche machen unser Frühstück aus. Mit Kaffee, Tee, Milch, Kakao und frisch gepresstem Saft vereinen wir eigentlich alles, was auch bei unseren Nachbarn auf den Tisch kommt. Eine gute Mischung, für die wir uns auch entsprechend Zeit zum Genießen nehmen sollten. Schließlich legen wir hier den Grundstein für einen guten Start in den Tag.

Autor: Jutta Ladwig

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